... sind schwer zu geben. Die Spannweite ist sehr groß:
- Schlauchboot-Kapitäne ohne wirkliche Erfahrung ↔ geübte und mit dem Fluß vertraute Kanusportler
- Wildwasserboote ↔ offene Wander-Canadier
- Sicherheit ↔ Spaß für erfahrene und auch an größere Schwierigkeiten gewöhnte Wildwasser-Kanuten
- Hindernisfreie flussmorphologische Situation ↔ schwierige Passagen (z.B. Baum-/Strauch-Hindernisse und Totholz-Verhau mit starker Strömung, ggf. mit verwinkelter Durchfahrt oder keiner Durchfahrtmöglichkeit)
- ein oder zwei Personen
- mit oder ohne Kinder ... usw.
Die Empfehlungen auf dieser Internetseite gelten für einigermaßen geübte Paddler.
Die Mindestpegel gelten für "Einer" (Boote mit 1 Person).
Sie berücksichten nicht die Verhältnisse in den Sohlrampen.
Sohlrampen müssen vor einer Durchfahrt besichtigt werden.
Für Schlauchboote sind die Mindestgrenzen höher.
Hierzu: > Isar > Verschiedenes > Die Isar ist ein Wildfluß
und > Allgemeines.
Ein Hochwasser ist eine gegenüber dem normalen Wasserstand erheblich erhöhte Wassermenge und für Unerfahrene lebensgefährlich: Wasserwucht, hohe Strömungsgeschwindigkeit über die gesamte Flußbreite, kein kontrolliertes Schwimmen möglich, unbenutzbare Anlandestellen, Engstellen oder komplette Hindernisse durch ins Wasser gestürzte Bäume und Sträucher, Hängenbleiben in Bäumen und Sträuchern, Wurzelstöcke, mitschwimmende Baumstämme etc. Aus einen überfluteten Auwald mit Strömung wieder herauszukommen ist ebenso schwierig, wie bei reißender Strömung anzulanden.
Anmerkung:
Die Hochwassermeldestufen sind für eine kanusportliche Beurteilung ungeeignet.
Nach jedem Hochwasser ist damit zu rechnen, daß neue, tückische Gefahrenstellen entstanden sind, meist Baumhindernisse in Verbindung mit starkem Stromzug. Treibholz, Abflusshindernisse oder ein veränderter Flusslauf sind für unerfahrene Bootsfahrer lebensgefährlich. Die bisherigen Ortskenntnisse sind hinfällig. Bootfahrer ohne ausreichede Wildwasserkenntnisse und Erfahrung auf einem Wildfluß mit Totholz müssen nach einem Hochwasser von einer Befahrung absehen, solange die neue Situation unklar ist.
Der bayrische Hochwasser-Nachrichtendienst (HND) bietet aktuelle und umfassende Informationen.
In einer Übersichts-Karte werden beim Überfahren des Pegelstandortes mit der Maus die aktuellen Wasserstände und Abflüsse eingeblendet.
Ein Klick auf den Pegel-Standort führt zum grafisch dargestellten Verlauf des Wasserstandes der letzten 7 Tage.
Dort kann dann zwischen Wasserstand | Abfluss | Abflusstafel | Lagekarte/Bild | Stammdaten etc. gewechselt werden.
Für die Erlaubnis zum Einbinden der aktuellen Pegelgrafiken auf www.kanu-info-isar.de bedanke ich mich herzlich beim Landesamt für Umwelt (LfU)
Die "Hochwassermeldestufen" geben keinen Hinweis auf die Befahrbarkeit.
Meldestufe 1 ist definiert als Beginn von "stellenweise kleinen Ausuferungen". Das kann bei dem einen Fluß schon bei wenig mehr Wasser als sonst sein, bei dem anderen Fluß erst bei starkem Hochwasser.
So ist zum Beispiel beim Pegel Puppling die Meldestufe 1 bei 280 cm (= 275 m³/s) erreicht. Für "Badebootfahrer" ist wegen des hohen Strömungsdruck in Totholzansammlungen hinein bei spätestens 150 cm (= 60 m³/s) Schluß.
Die manchmal genannte Meldestufe 1 als Grenze für ein Befahren durch "Normalfahrer" oder gar für das Boot-Ausleihen an Ungeübte ist unsinnig und unverantwortlich. Selbst wenn das in einem Einzelfall zufällig zusammenträfe, würde es einen falschen Zusammenhang vortäuschen.
Hochwasser-Meldestufen
Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de
Die Hochwasserlage wird nach folgenden Meldestufen klassifiziert:
Meldestufe 1: Stellenweise kleinere Ausuferungen.
Meldestufe 2: Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
Meldestufe 3: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich.
Meldestufe 4: Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.
Meist wird in Flussbeschreibungen der "Pegel" angegeben und man meint damit den mit Hilfe des Pegels (d.h. der Pegeleinrichtung) gemessenen Wasserstand in cm. Der Pegel ist aber lediglich "ein willkürlich ins Wasser gehaltener und fixierter Meterstab" und somit zunächst nicht aussagekräftig für Bootfahrer. Denn der Wasserstand "75 cm" kann bei dem einen Fluss zu große Wassermenge und hohen Wasserdruck unter die Baumhindernisse in Kurven bedeuten, während er bei einem anderen Fluss zum Befahren nicht ausreicht. Lange Zeit gab es nur Informationen über den aktuellen Wasserstand und deshalb ist dieser im Bewusstsein vor allem älterer Paddler fest verankert.
Unmittelbar aussagekräftig hingegen ist die Durchflussmenge, fachlich korrekt "Abfluss" in m³/s. Er ist eine absolute Angabe über die Wassermenge und damit sind die zu erwartenden Verhältnisse in der Auswirkung direkt abschätzbar. Selbstverständlich muß man auch den Fluss kennen, denn 60 m³/s durch engverwinkelte Baumhindernisse in der Ascholdinger Au (Isar) sind etwas anderes als 60 m³/s auf glattem Flusslauf zwischen Grafrath und Schöngeising (Amper). Wer die Pegelverhältnisse im Internet recherchiert - und das tun heutzutage sehr viele - hat mit dem Abfluss "Q" die realitätsnähere und besser einschätzbare Angabe.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de
Der Wasserstand "W" kann seit jeher leicht von der Messlatte abgelesen werden und seit langem aus automatischen Pegelmeßeinrichtungen fernübertragen und telefonisch erfragt werden. Der Abfluss "Q" jedoch muß immer wieder durch aufwendige Messreihen für unterschiedliche Wasserstände ermittelt werden. Hierzu ist über den Fluss ein Drahtseil gespannt, an welches ein Strömungsmesser in verschiedenen Positionen und verschiedenen Tiefen in den Fluss gehängt wird.
Erst mit der Aufsummierung der Meßergebnisse können im Internet Wasserstand UND Abfluss bekanngegeben werden. Unter "Abflusstafel" auf der Internetseite des HND ist der aktuelle Zusammenhang zwischen W und Q tabellarisch und grafisch dargestellt.
In geschiebeführenden Flüssen ändert sich diese "W/Q-Beziehung" immer wieder und teilweise erheblich, wodurch die Angabe eines Mindestwasserstandes für die Befahrbarkeit eine flüchtige Sache ist. Eine Angabe "mindestens 15 m³/s am Pegel Tölz für die Strecke Tölz - Puppling" ist hingegen dauerhaft.
Wer auf die telefonische Pegelansage angewiesen ist, erhält (leider immer noch) nur den Wasserstand W durchgesagt oder man muß während der Tour den Pegel im Vorbeifahren ablesen.
Weitere Erklärungen zum Thema "Pegel"
beim HND unter Wasserstand und Abfluß"und
bei Wikipedia unter dem Stichwort "Pegel".
Die Isar ist mit ihren Ableitungen, Überleitungen, Stauhaltungen und Mindest-Restwasser-Regelungen ein äußert komplexer Fluß, kein Streckenabschnitt gleicht dem andern. Eine vollständige Darstellung der den Kanufahrer erwartenden Wassermenge ist dementsprechend ebenso schwierig und ebenso komplex.
Alle Abschnitte der Isar (und viele Abschnitte der unteren Amper) sind von "Mindest-Restwasser-Regelungen" betroffen. Das heißt: Die Stromerzeuger müssen, meist jahreszeitich abhängig, ein Mindestmaß an Wasser für den Fluß übriglassen. Erst wenn die Wassermenge über der ableitenden Kanalkapazität liegt, wird es mehr Restwassermenge. In einigen Fällen fehlt es an einem geeigneten Pegel zur Beurteilung. Dann ist eine Berechnung angesagt, die aber nur stimmt, wenn die maximale Kanal-Kapazität ausgenutzt wird.
Nur in wenigen Abschnitten läßt sich der Abfluß mit einem geeigneten Pegel ablesen (Pegel Rißbachdüker, Lenggries, Bad Tölz Kraftwerk, Puppling, Freising), in den übrigen Fällen muß man sich auf die Mindest-Restwassermenge verlassen und bei höherem Abfluss mit einer unzuverlässsigen Berechnung begnügen (Unterhalb der Wehre Icking, Baierbrunn, Moosburg).
Flußstrecke mit Kilometrierung
Flußstrecke mit meist zu wenig Restwaser
Wehr (unbefahrbar, umtragen)
Sohlrampe (je nach Kenntissen meist befahrbar )
Einsetzstelle/Aussetzstelle
Pegelstandort
Kanalstrecke mit max. Wassermenge
Namen in Fettschrift begrenzen die beschriebenen Fluß-Abschnitte.
Darüberfahren mit der Maus über die Flußgrafik öffnet die Texte.
... entält alle für uns Kanuten benötigten Pegelinformationen im Flußgebiet der Isar, um damit die Pegel-Gesamtsituation im Überblik zu haben.
Die Informationen in dieser Übersicht und die Informationen unter "Pegel" bei den einzelnen Flüssen sind identisch.
Durch Bewegen der Maus über die Abschnitte in der schematischen Fluß-Grafik erscheinen Texte. Sie sind zusammengefaßt in Strecken-Abschnitte mit ähnlicher Fluß-Charakteristik hinsichtlich Befahrbarkeit / Restwassermengen / Befahrungsverbote.
Die Fluß-Grafik ist maßstäblich und läßt damit die Länge der beschriebenen Streckenabschnitte besser nachvollziehen.
Die Empfehlungen zum Befahren (" • Ab __ m³/s ....") sind teilweise überarbeitungsbedürftig oder fehlen teilweise. Es fehlte bisher an detaillierten Beobachtungen und entsprechenden Meldungen durch die Nutzer dieser Seite.
(Die Empfehlungen richten sich an einigermaßen erfahrene Kanuten, nicht an Anfänger und nicht an sehr Geübte)
Strecke 11,9 km
➁ Wehr Unterreith - Volkmannsdorf (7,5 km)
Das Wehr Unterreith leitet max. 30 m³/s über den Amper-Überführungskanal und die Isar in den Mittlere-Isar-Kanal. Erst wenn die Kanalkapazität überschritten wird oder wenn der Abfluß der Isar alleine ausreicht, um genügend Wasser für den Mittlere-Isar-Kanal bereitzustellen, reicht das Restwasser zum Fahren aus. ... ➔ genauere Informationen
Mindest-Restwassermenge 5 m³/s.,
Im Sommer meist deutlich mehr Wasser.
Mindestwert für eine Fahrt noch nicht ermittelt.
➀ Inkofen - Wehr Unterreith (4,4 km)
Ganzjährig befahrbar
Strecke 11,7 km
Mindest-Restwassermenge nur 2 bis 4 m³/s
abhängig vom Abfluß Pegel Inkofen und Jahreszeit:
• Mai bis Oktober: | |||
Abfluß Inkofen | ≤19 m³/s | 19-22 m³/s | 22-54 m³/s |
Restwasser | 2 m³/s | 3 m³/s | 4 m³/s |
• November bis April: | |||
Abfluß Inkofen | ≤23 m³/s | 23-25 m³/s | 25-54 m³/s |
Restwasser | 2 m³/s | 3 m³/s | 4 m³/s |
Der Abfluss Pegel Inkofen 22 bzw. 25 m³/s und damit die für eine Fahrt notwendige Mindestrestwassermenge von 4 m³/s wird meist erreicht !
(Die Befahrbarkeit der Sohlrampen muß in jedem Fall individuell beurteilt werden.)
Bei höherem Abfluß gilt:
Wassermenge = Abfluß Pegel Inkofen - 50 m³/s
Bei Fahrtbeginn in Zolling einsetzen.
Strecke 13,0 km
Ganzjährig befahrbar
Strecke 13,1 km
Ein Fahrtbeginn in Fahrenzhausen ist nur an der StrBr möglich. (Steile Kiesstreifen an der Brücke zum Fluß hinunter, keine Parkmöglichkeiten. Beim Wehr Fahrenzhausen ist nur eine Weiterfahrt auf der Amper oder ein Fahrtende möglich.
➁ Weng - Allershausen (9,8 km)
Mindest-Restwassermenge ab Wehr App. nur 4 m³/s.
Unter der Annahme, daß die Kanalkapazität 39 m³/s voll ausgenutzt wird, sind mind. 47 m³/s (2021: 215 cm) am Pegel Ampermoching nötig.
Dieser Abfluss wird selten erreicht !
➀ Fahrenzhausen - Weng (3,3 km)
Mindest-Restwassermenge nur 2 m³/s.
Unter der Annahme, daß die Kanalkapazität 39 m³/s voll ausgenutzt wird, sind mind. 47 m³/s (2021: 215 cm) am Pegel Ampermoching nötig.
Dieser Abfluss wird selten erreicht !
Strecke 17,5 km
Teilstrecken: Dachau KW - 3,1 km - Dachau Nord - 2,6 km - Hebertshausen - 6,5 km - Ottershausen - 5,3 km - Fahrenzhausen.
Ganzjährig befahrbar.
Einsetzen beim E-Werk Dachau sehr mühsam und nicht empfehlenswert, eine sehr gute Einsetzstelle ist Dachau Nord, Roßwachtstraße.
Strecke 13,1 km
➃ Kanaleinmündung - E-Werk Dachau (2,0 km)
Rückstau des E-Werks.
➂ Wehr Günding - Kanaleinmündung (1,3 km)
Keine definierte Mindest-Restwassermenge.
Unter Berücksichtigung der Kanalkapazität 25 m³/s
mind. 30 m³/s (2018: 83cm) am P. Fürstenfeldbruck.
Diese Festlegung ist jedoch wegen der großen Entfernung zur Pegelstelle sehr ungenau.
Dieser Abfluss wird selten erreicht !
Alternativ kann kann im Kanal weitergefahren und kurz vor dem E-Werk in das Ende der Restwasserstrecke umgesetzt werden.
➁ Kanaleinmündung - Wehr Günding (5,9 km)
Ganzjährig befahrbar.
Wegen der davor- und dahinterligenden Situation nur als kurze Fahrt geeignet.
➀ Wehr Esting - Kanaleinmündung (3,9 km)
Keine definierte Mindest-Restwassermenge.
Unter Berücksichtigung der Kanalkapazität 23 m³/s
mind. 29 m³/s (2018: 81cm) am P. Fürstenfeldbruck.
Dieser Abfluss wird selten erreicht !
Alternativ kann kann im Kanal weitergefahren werden mit mühsamem Umtragen der beiden E-Werke.
Strecke 18,9 + 0,7 km = 19,6 km
(bis zur Aussetzstelle im Kanal am E-Werk Olching 1 zusätzliche 0,7 km.)
Teilstrecken: Grafrath - 5,4 km - Schöngeising - 6,1 km - Fürstenfeldbruck West - 1,5 km - Fürstenfeldbruck Ost - 5,9 km - Wehr Esting.
• Für Einer mind. 11 m³/s am P. Fürstenfeldbruck (2021: 38cm) oder mind. 11 m³/s am Pegel Grafrath (2021: 75cm)
für ein Befahren mit Grundberührungen an den Kiesbänken. Der jeweils geringere Pegel ist maßgeblich.
Dieser Abfluss wird meist überschritten.
• Ideal sind 15-25 m³/s.
• Ab 30 m³/s wird die Amper ein breiter Wasserstrom und die Stromwirbel vor Olching sind kräftig.
• Ab 40 m³/s muß die hohe Strömungsgeschwindigkeit und der damit verbundene hohe Wasserdruck bei eventuellen Gefahrenstellen/Baumhindernissen bedacht werden.
Befahrungsverbot Schöngeising – Fürstenfeldbruck (Stauseebeginn) vom 1. März bis 15. Juli
Strecke 6,4 km
Ganzjährig befahrbar.
Befahrungsverbot Stegen – Grafrath vom 1. März bis 15. Juli
Strecke 14,1 km
Mind. 6 m³/s (2018: 73 cm) am Pegel Peißenberg,
besser 8 m³/s (2018: 79 cm).
Ab 30 m³/s sichere Bootsbeherrschung an den Aussetzstellen vor den Wehren erforderlich.
(Weiterfahrt nur bis Fischen möglich, danach ganzjährig Befahrungsverbot bis zum Ammersee)
Strecke 8,7 km
➁ Leutstetten - Gauting-Schwimmbad (5,8 km)
↑ Die 0,9 km lange Strecke bis zum Parkplatz nach dem Schwimmbad beginnt mit 0,3 km Naturbett mit zuwenig Wasser, die Steinbarriere kurz vor dem Ende ist für empfindlichere Boote nicht befahrbar.
↑ Die 2,9 km bis zum Wehr Reismühl wird durch eine 0,64 km lange Restwasserstrecke nach dem Wehr Holzschleif mit meist sehr wenig Wasser unterbrochen und kann mehr oder weniger durch umgestürzte Bäume blockiert sein.
↑ Die 1 km Strecke bis zu einem Parkplatz mit guter Einsetzstelle kann nach Umtragen des Pumpwerks Mühlthal und eines weiteren Wehres etwas mühsam gefahren werden.
↑ Die 0,8 km Strecke von Leutstetten bis zum Wehr Mühlthal als "Anschluß nach dem Abschnitt 1" kann meist gut befahren werden. Manchmal querliegende Bäume.
➀ Percha - Leutstetten (3,8 km)
Üblicherweise wird dieser kurze Abschnitt von Leutstetten aus stromauf bis in den Starnberger See hinein und anschließend wieder stromab gefahren, bei ausreichendem Abfluß auch noch das kurze, 0,8 km lange Stück bis Mühlthal("2").
Ganzjährig befahrbar
Bei niedrigem Abfluss (3 m³/s und weniger) wird die Gefällstrecke zwischen km 38,6 und km 38,9 wegen ihrer raschen Strömung bei gleichzeitig geringer Wassertiefe stromaufwärts problematisch bis nicht befahrbar.
Befahrungsverbot vom 1.3. bis 31.6.
Die Nordbucht des Starberger Sees ist wichtige Ruhezone für Zugvögel. Vom 1.11. bis 31.3. sollte hier nicht gefahren werden.
Strecke 13,9 km
(bis Wolfratshausen, StrBr. Johanisgasse,
weiter: - 2,7 km - Mündung in die Isar - 1,3 km - Icking
Beim Wehr Beuerberg wird das überschüssige, vom Walchensee-Kraftwerk eingeleitete Wasser wieder in die Isar abgeleitet. Es handelt sich damit nicht um eine "Restwasserstrecke", ab Beuerweg verbleibt in der Loisach der gesamte "natürliche" Abfluß
• Ab Beuerberg mind. 15 m³/s
• Ideal sind 30 - 40 m³/s
Strecke 12,8 km
ganzjährig befahrbar
Strecke 11,3 km
ganzjährig befahrbar
Strecke 4,4 km
(Noch kein Inhalt)
Strecke 16,3 km
• Mindestabfluss für Kajaks: 10 m³/s
Strecke 9,9 km
• Mindestabfluss für Kajaks ca. 13 m³/s,
für Canadier 15 m³/s
• Ideal sind 18 - 25 m³/s
Strecke 20,2 km
➁ Volkmannsdorf - Landshut (15,9 km)
Ab Volkmannsdorf betragen die Mindest-Restwassermengen der Amper und Isar zusammen 10 m³/s.
Das Klappenwehr vor Landshut kann je nach Klappenstellung sowohl bei geringen als auch bei großen Wassermengen gefährlich sein. Die Durchfahrt ist verboten, besonders ortsunkundige Paddler sollten das befolgen und immer umtragen. Bei hohem Abfluß erfordert die Anlandestelle am rechten Ufer in voller Strömung sichere Bootsbeherrschung.
Zwischen Volkmannsdorf und km 81,2: Betreten der Ufer verboten wegen Vogelschutz.
Fahrtende ist vor der Stadtbrücke Landshut, die Durchfahrt ist verboten.
➀ Moosburg - Volkmannsdorf (4,3 km)
Das Wehr Moosburg leitet das (schon vorher am Wehr Oberföhring um max. 125 m³/s dezimierte) Isar-Wasser zusammen mit dem übergeleitete Amper-Wasser mit insgesamt max. 70 m³/s zum Mittlere-Isar-Kanal und erhöht damit dessen Wassermenge. Das Amper-Wasser wird ausschließlich zur Weiterleitung in den Moosburger Werkkanal genutzt. ... ➔ genauere Informationen
Der Isar bleibt ganzjährig eine ungenügende Mindest-Restwassermenge von 5 m³/s. (Erst in Volkmannsdorf fließt das restliche Wasser der Amper und 2 km vor Landshut das Wasser des Mittlere-Isar-Kanals zu.)
• Die geringe Mindest-Restwassermenge 5 m³/s (evtl. auch ein wenig mehr) reicht gerade noch für eine spaßfreie Fahrt mit Einern mit vielen Grundberührungen oder Treidelstrecken.
• Ideal sind 25 - 30 m³/s, welche bei einem Pegel Moosburg von 90 - 100 m³/s zu erwarten sind oder wenn der Mittlere-Isar-Kanal schon von Oberföhring her ausreichend Wasser führt. Dann mäandert die Isar immer noch durch ihre Kiesbänke, hat aber ausreichend Wassertiefe auch für Zweier.
• Ab 140 m³/s am Pegel Moosburg ( = 70 m³/s in der Isar) beginnen Hochwasserverhältnisse. Die letzten 2 km bis Landshut führt die Isar dann mit dem Wasser des wieder zugeflossenen Mittlere-Isar-Kanals mehr als 300 m³/s Wasser. Es sollten nur noch erfahrene Kanuten unterwegs sein.
Um dem (alten) E-Werk Uppenborn am Moosburger Werkkanal noch mehr Wasser zuführen zu können, wurde 1926 mit dem Wehr Unterreith an der Amper und dem Amper-Überführungskanal auch das Wasser der Amper herangezogen. 1930 wurde das alte E-Werk Uppenborn stillgelegt und der alte Moosburger Werkkanal (mit dem Wasser der Isar und der Amper) durchgeleitet zum Mittlere-Isar-Kanal und damit zu den neuen E-Werken Uppenborn 1 und 2.
Das Wasser des Überführungskanals wird nur zur Weiterleitung in den Mittlere-Isar-Kanal genutzt und nicht zur Erhöhung der Restwassermenge der Isar. Wenn die Isar mehr als 75 m³/s hat und damit die maximale Wassermenge im Werkkanal plus Mindest-Restwassermenge bedient werden kann, wird der Amper-Überführungskanal geschlossen und das Wehr Unterreith geöffnet.
• Bis 41 m³/s am Pegel Freising werden max. 30 m³/s aus der Amper abgezogen und über die Isar bei Moosburg mit max. 70 m³/s in den Mittlere-Isar-Kanal geleitet:
Pegel Inkofen - 30 m³/s = Restwasser Amper.
• Zwischen 41...71 m³/s am Pegel Freising wird die Wassermenge im Amper-Überführungskanal soweit gedrosselt, als die Wassermenge der Isar ausreicht:
Peg. Inkofen + Peg. Freising - 70 m³/s = Restwasser Amper.
• Ab ca. 71 m³/s am Pegel Freising reicht die Wassermenge der Isar alleine für die Speisung des Moosburger Werkkanals aus, der Amper-Überführungs-Kanal wird dann gesperrt:
Pegel Inkofen = Wasser Amper.
Strecke 18,1 km
Das Wehr Oberföhring leitet das Isarwasser mit max. 125 m³/s in den dort beginnenden Mittlere-Isar-Kanal.
Unter Hinzurechnen der 5 (- 10) m³/s durch die Münchner Stadtbäche
(Schwabinger Bach - Eisbach - Garchinger Mühlbach)
ergeben sich theoretisch folgende
Mindest-Restwassermengen ab Freising: | ||||||||||||
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
16 | 16 | 21 | 22 | 23 | 26 | 25 | 23 | 19 | 17 | 16 | 16 | m³/s |
• Für eine Fahrt mit Einern reichen 15 - 20 m³/s.
• Ideal wären 25 - 30 m³/s, dann ist auf den Kiesbanküberläufen auch für Zweier genügend Wasser.
• Ab 40 m³/s sind die Schlingen durch die Kiesbänke meist überflossen und das Wasser reicht oft von Böschung zu Böschung. In den renaturierten Streckenabschnitten zwischen Oberhummel und Moosburg mit möglicherweise ständig wechselnden Baumhindernissen und darin starken Strömungen sind Erfahrung und sichere Bootsführung nötig.
Ab 50 m³/s wird die Isar zwar ein breiter Wasserstrom, Risiken bestehen durch die größere Wasserwucht, wenn aktuell Problemstellen bestehen.
• Ab 70 m³/s beginnen Hochwasserverhältnisse.
Im Hinblick auf die renaturierten Streckenabschnitte vor Moosburg mit ihren häufig wechselnden Baumhindernissen sollten nur noch erfahrene und mit den örtlichen Verhältnissen vertraute Kanuten unterwegs sein.
Strecke 21,5 km
Üblich befahrene Teilstrecken: Wehr Icking - 4,5 km - Schäftlarn - 9,3 km - Grünwald - 7,7 km - Mü-Thalkirchen.
➂ Wehr Baierbrunn - München-Thalkirchen (10,1 km)
Das Wehr Baierbrunn leitet das Isarwasser mit max. 80 m³/s in den hier beginnenden Münchner Werkkanal.
Der Isar bleiben ab Wehr Baierbrunn folgende Mindest-Restwassermengen: | ||||||||||||
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
8 | 8 | 10 | 13 | 16 | 19 | 19 | 16 | 11 | 8 | 8 | 8 | m³/s |
Das reicht für eine Befahrbarkeit im Sommerhalbjahr aus. Meist ist der Abfluß etwas höher. |
Ab Wehr Großhesselohe folgen etwa 10 Sohlstufen/Sohlrampen, deren Durchfahrten nicht immer von oben klar erkennbar sind. (Von 15 Sohlrampen sind etwa ⅓ eingekiest).
Ein geeigneter Pegel steht nicht zur Verfügung, die Pegel München und Baierbrunn sind für die Beurteilung der Wassermenge von Schäftlarn bis München-Thalkirchen kaum geeignet. Der tatsächliche Zustand ist am ehesten mit einem Blick auf die Webcam "Isar in München Thalkirchen" der Firma Prolog-PR zu erkennen. Bis Ende 2023 nicht in Betrieb.
Theoretische Berechnung für größere W-Mengen:
ungefähre Wassermenge ab Icking =
= Pegel Puppling + Pegel Beuerberg - 80 m³/s.
➔ genauere Informationen
➁ Zufluß Mühlthalkanal - Wehr Baierbrunn (2,2 km)
Für eine sehr kurze Strecke hat die Isar zum zweitenmal seit Krün ihre gesamte Wassermenge. (Zumindest im Jahresmittel, weil die in den Walchensee abgezweigte Wassermenge für Spitzenlastzeiten zwischengespeichert wird.) Für die Befahrbarkeit ist das ohne Belang, weil die Strecke davor und danach maßgeblich ist. Lediglich der deutlich erhöhte Abfluß auf diesem Abschnitt muß bedacht werden.
➀ Wehr Icking - Zufluß Mühlthalkanal (9,3 km *)
* Wehr Icking - 4,5 km - Schäftlarn - 4,7 km - Zufluß Mühlthal-Kanal
Das Wehr Icking leitet das Isarwasser mit max. 80 m³/s in den hier beginnenden Mühlthal-Kanal zum E-Werk Mühlthal. Damit ist dieser Abschnitt maßgebend für die Befahrbarkeit von Puppling bis Schäftlarn.
Der Isar bleiben ab Wehr Icking folgende Mindest-Restwassermengen: | ||||||||||||
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
13 | 13 | 14 | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 | 15 | 14 | 13 | 13 | m³/s |
Das reicht für eine Befahrbarkeit im Sommerhalbjahr aus. Meist ist der Abfluß etwas höher. |
Theoretische Berechnung für größere W-Mengen:
ungefähre Wassermenge ab Icking =
= Pegel Puppling + Pegel Beuerberg - 80 m³/s.
➔ genauere Informationen
Bis Schäftlarn
Befahrungsverbot vom 1. Januar bis 31. Mai.
Wehr Baierbrunn, Wehr Icking und KW Bad Tölz:
Wenn bei Hochwasser die Schütze zur Stauraumspülung geöffnet werden, ist die Isar von Bad Tölz bis München-Thalkirchen nicht mehr befahrbar.
➔ Bilderserie öffnen
(Aus "Isar / Verschiedenes / Gefahr bei Staulegung")
Der Pegel Baierbrunn (km 164,4) ist zur Abschätzung der Wassermenge wenig geeignet. Er gibt nur den Wasserstand an und es gibt keine zuverlässige Umrechnung in m³/s, um den Abfluss in den Münchner Werkkanal zu berücksichtigen.
Auch der Pegel München ist wegen der vielen Ableitungen davor wenig geeignet.
Für die Einschätzung des zu erwartenden Abflusses unter normalen Verhältnissen ist nur die monatlich angegebene Mindest-Restwasser-Menge brauchbar.
Bei mehr Abfluss als dem Mindest-Restwasser könnten die in der nebenstehenden Abbildung genannten, theoretischen (und leider unzuverlässigen) Rechnungen aufgehen.
Voraussetzung ist, daß die Kanäle ihre max. möglichen Wassermengen abzweigen. Für die Berechnung mit dem Pegel München wäre außerdem Voraussetzung, daß der Fabrikbach und der Auer Mühlbach die übliche Wassermenge führen.
Für beide Strecken "ab Wehr Ickig" und "ab Wehr Baierbrunn" dürfte die flußabwärts gerichtete Berechnung
"Abfluss Pegel Puppling + Abfluss Pegel Beuerberg - 80 m³/s"
am ehesten geeignet sein.
Der tatsächliche Zustand ist am besten mit einem Blick auf die Webcam "Isar in München-Thalkirchen" der Firma Prolog-PR zu erkennen (oben). Bis Ende 2023 nicht in Betrieb..
Strecke 24,9 km
Teilstrecken: Bad Tölz KW - 11,5 km - Tattenkofener Brücke - 9,3 km - Puppling - 4,1 km - Wehr Icking.
Die vom Sylvenstein-Stausee abgegebene Wassermenge ist so bemessen, daß in Bad Tölz eine Mindest-Restwassermenge von 20 m³/s von April bis September (meist etwas mehr) und 10 m³/s von Oktober bis März sichergestellt wird.
Somit hat die Isar von April bis September immer ausreichend Wasser.
Das E-Werk Bad Tölz ist ein Laufwasser-Kraftwerk, es wird kein Wasser gespeichert.
Ab Puppling ist mit dem Zufluss des Loisach-Isar-Kanal (meist 10 bis max.30 m³/s) der Abfluß durch die Pupplinger Au entsprechend höher. Die manchmal stark wechselnde Menge dieses Zuflusses wird von der Auslastung des Spitzenlast-Kraftwerkes Walchensee bestimmt, dessen Wasser der Kanal ab Beuerberg zurück in die Isar leitet.
Für eine unerheblich kurze Strecke von 1,3 km kommt das Wasser der Loisach hinzu und die Isar enthält das erstenmal seit Krün ihre volle Wassermenge.
Mehr Wasser als die Mindest-Menge ab Tölz ist nur sehr indirekt vom Niederschlag abhängig.
Mehr unter "Sylvensteinsee-Seepegel".
• Für eine Fahrt mit Einern reichen 15 - 20 m³/s.
• Ideal sind 20 - 30 m³/s, dann ist auf den Kiesbanküberläufen auch für Zweier genügend Wasser und die Felsen in den Stromschnellen ragen heraus und müssen umfahren werden, was der Isar erst ihren Reiz gibt.
• Ab 30 m³/s sind fast alle Kiesbänke und Steine im Fluß überspült. Unterhalb der Kiesbanküberläufe werden die engen Fahrrinnen am Ufer breiter und man kann deshalb meist leichter Abstand zum Ufer halten. Strömungsgeschwindigkeit und Wasserdruck an Baumhindernissen sind höher.
• Ab 40 m³/s wird die Isar zu einem breiten Strom, Risiken durch die größere Wasserwucht, wenn aktuell Problemstellen bestehen.
• Ab 60 m³/s sollten nur noch erfahrene und mit den örtlichen Verhältnissen vertraute Kanuten unterwegs sein.
(Bitte hierzu auch die Pegel-Vorbemerkungen lesen)
Befahrungsverbot vom 1. Januar bis 31. Mai.
Wehr Baierbrunn, Wehr Icking und KW Bad Tölz:
Wenn bei Hochwasser die Schütze zur Stauraumspülung geöffnet werden, ist die Isar von Bad Tölz bis München-Thalkirchen nicht mehr befahrbar.
➔ Bilderserie öffnen
(Aus "Isar / Verschiedenes / Gefahr bei Staulegung")
Weitere Pegel:
• Die Pegeleinrichtung kurz unterhalb des E-Werks Bad Tölz ist nicht im Internet abrufbar. Der Pegel wird bei Hochwasser benötigt, wenn die Kraftwerksschütze geöffnet sind und der Durchfluß nicht mehr gemessen werden kann. Bei normalen Abflüssen ist der gemessene Kraftwerks-Durchfluß genauer.
• Die Pegel "Bad Tölz Brücke" und "Bad Tölz B472" zeigen nur den Wasserstand, nicht den Abfluss.
• Bei Störungen der Abfluß-Anzeige Bad Tölz KW liegt zunächst nahe, ersatzweise den Pegel Puppling oder Lenggries heranzuziehen. Beide sind jedoch nicht ohne nähere Betrachtung der Umstände nutzbar. ...
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Der Pegel Puppling summiert zwei völlig verschieden begründete und weitgehend von Niederschlägen abgekoppelte Abflussverhalten:
1) Der Abfluss Bad Tölz ist vom Sylvensteindamm her geregelt auf eine "Mindest-Restwassermenge von 20 m³/s" im Sommer und schwankt typischerweise 19-22 m³/s. Nur bei starken Niederschlägen gibt es erhöhte Abflüsse oder Hochwasserspitzen. Falls Hochwasserspitzen der Sylvensteinsee-Zuflüsse nicht zum Auffüllen des Sees benötigt werden, werden sie dosiert/vorab/nachträglich durchgereicht.
2) Der Abfluss Bruggen zeigt den Abfluss des kurz vor Puppling einmündenden Loisach-Isar-Überführungskanals, der die vom Walchensee-Kraftwerk stammende Wassermenge an Wolfratshausen vorbei mit max. 40 m³/s in die Isar ableitet. Der Abfluss des Kanals schwankt durch die Spitzenlast-Stromproduktion des Walchensee-Kraftwerkes im Sommerhalbjahr oft sehr unregelmäßig zwischen 15 und 30 m³/s, also mit einer Schwankungsbreite in gleicher Größenordung wie der letztlich zu bestimmende Abfluss Bad Tölz. Im Winterhalbjahr ist der Walchensee-Zufluß und damit die Stromerzeugung gering und damit auch der Einfluß auf den Pegel Puppling. Zudem wird bei Starkregen-Ereignissen evtl. vorbeugend der Kochelseeabfluss erhöht, um Rückstauraum im Kochelsee zu erhalten oder vermindert, um die Hochwasserspitze abzuschwächen.
Ein Rückschuß vom Abfluss Puppling auf den Abfluss Tölz ist somit ungenauer als die pauschale Annahme "Abfluss Bad Tölz ist im Sommer ungefähr 20 m³/s", außer bei starken Niederschlägen oder gar Hochwasser.
Erst bei höheren Abflüssen der Isar wird der Einfluß des Kanals und damit der Fehler relativ geringer.
Selbst bei einer nachträglichen Berechnung müßte wegen der abrupten Schwankungen des Kanalabflusses exakterweise der Pegel Bruggen 2 - 2,5 Stunden zuvor genommen und vom Pegel Puppling abgezogen werden, was dann den Abfluss Bad Tölz 3-5 Stunden zuvor ergäbe. Diese nachträgliche Rechung würde dann in den meisten Fällen tatsächlich um nur max. 1 m³/s abweichen.
Die Abbildung zeigt den - abgesehen von Hochwasserspitzen - relativ konstanten Abfluss Bad Tölz KW mit dem in der Grafik daraufsummierten Abfluss des Loisach-Isar-Kanals (Pegel Bruggen). Dessen starke Schwankungen schlagen direkt durch auf den Abfluss Puppling. Die Summe dieser beiden Abflüsse differiert geringfügig zum tatsächlich gemessenen Abfluss Puppling.
Der Pegel Lenggries ist als Ersatzpegel ebenfalls nur eingeschränkt brauchbar. Es gibt zwar nur wenige Zuläufe (Steinbach, Arzbach, Gaißach) und im Tölzer Stausee wird nicht zwischengespeichert, aber die Zuläufe und Oberflächenwasser verursachen eine breite Streuung beim Vergleich Lenggries zu Bad Tölz, besonders bei lokalen Starkregen.
Die Abbildung zeigt den Zusammenhang von April bis September 2016, 2017 und 2018 mit den vielen "Ausreißern". Jeder Punkt ist ein Tagesdurchschnitt des Abflusses. Deutlich erkennbar ist die typische sommerliche Häufung (•) von 17 m³/s in Lenggries für ca.22 m³/s in Tölz.
Abfluß Lenggries 10 20 30 40 m³/s
Abfluß Bad Tölz KW 15-20 23-29 33-40 45-55 m³/s
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Strecke 13,1 km
Die vom Sylvensteinspeicher abgegebene Mindest-Restwassermenge wird so bemessen, daß in Bad Tölz vom April bis September 20 m³/s und vom Oktober bis März 10 m³/s sichergestellt werden. Sie ist typischerweise im Sommer ca. 15 m³/s und erhöht sich bis Bad Tölz durch Zuflüsse bis auf 20 m³/s. Es kann ab Sylvenstein aber auch deutlich weniger sein, wenn stattdessen Jachen, Arzbach und Große Gaißach mehr Wasser führen. Mehr Wasser aus dem Sylvensteinsee ist nur sehr indirekt vom Niederschlag abhängig. Mehr unter "Sylvensteinsee-Seepegel".
• Für eine Fahrt mit Einern reichen 15 - 20 m³.
• Ab 40 m³ Risiken durch die größere Wasserwucht in Problemstellen bedenken.
• Ab 60 m³ Beginn Hochwasser.
(Beurteilung mit Pegel Lenggries,
ersatzweise auch mit Sylvensteinsee-Abfluß + 4 m³.)
Befahrungsverbot vom 16. Oktober bis 31. Mai.
Strecke 9,6 km
Nach einer kurzen Strecke von 7 km leitet das Wehr Fleck (Wehr Winkel) das Isarwasser mit max. 8 m³ in den hier beginnenden E-Werk-Kanal.
Ca. 3 m³/s sickern durch den Damm und den Untergrund. Bei mehr als 11 m³/s ist die Kanalkapazität ausgeschöpft und das Restwasser fließt über den Damm. Erst bei 14 m³/s fließen 6 m³/s in der Isar. Diese 14 m³/s sind aber auch meist die Wassermenge, die zur Erzielung der "mindestens 20 m³/s in Bad Tölz im Sommerhalbjahr" abgelassen wird. Es kann aber auch deutlich weniger sein, wenn stattdessen Jachen, Arzbach und Große Gaißach mehr Wasser führen.
Somit ist die Strecke Sylvenstein - Bretonenbrücke (km 214,3) nur selten gut befahrbar.
Mehr Wasser wird am Sylvensteindamm nur dann abgelassen,
... wenn bei Starkregen das Stauziel überschritten würde und keine darüber hinausgehenden Reserven angesammelt werden sollen.
... um die bei Starkregen zunächst zurückgehaltenen Wassermengen wieder abzulassen.
... um bei bevorstehenden Starkregenereignissen durch vorbeugendes Senken des Seepegels unter Stauziels zusätzlichen Speicherraum zu schaffen.
Es gibt keine Mindest-Restwassermenge, das Sickerwasser durch den Dammuntergrund beträgt nur ca. 3 m³/s, der Rest fließt in den Kanal.
Erst nach dem Zufluss des E-Werk-Kanals wird die Wassermenge wieder ausreichend.
Der Zufluss der Jachen ist meist gering (ein Großteil des Wassers ihres eigentlichen Einzugsgebietes bleibt im Walchensee für das Walchensee-Kraftwerk).
Der nächstgelegene Einstieg danach ist bei der Bretonen-Brücke (km 214,3).
Bewertung mit Abfluß Sylvenstein
• Bei 14 m³/s beginnt die Befahrbarkeit für Kajaks. (Dann stehen 6 m³/s zur Verfügung.) Für Canadier oder bei Aufteilung des Abflusses auf mehrere Rinnen ist auch mehr Abfluß nötig.
• Ideal sind 20 - 25 m³/s.
• Ab 45 m³/s ist das Wehr Fleck bereits leicht überronnen.
• Ab 50 m³/s ist ein Aussetzen am Wehr Fleck nicht mehr möglich. Das Wehr liegt hinter einer engen Linkskurve, die Strömung zieht direkt auf die rechte Wehrhälfte und zur Aussetzstelle am linken Wehrende muß ein Stück weit nahe der Wehrkante gefahren werden. Die Fahrt kann dann erst ab Bretonenbrücke beginnen.
(Für erfahrene Wildwasserkanuten: ab 50 m³/s könnte das Wehr befahren werden, aber ab 100 m³/s wird das Wehr durch Walzenbildung auch für sehr Erfahrene zur Todesfalle. Besichtigung vom rechten Ufer aus eingeschränkt möglich.)
Befahrungsverbot vom 16. Oktober bis 31. Mai.
Strecke 6,7 km
Der Sylvenstein-Seepegel gibt indirekt Auskunft über Fragen wie "warum kommt so wenig Wasser trotz Regens ?" oder "warum kommt so viel Wasser, obwohl es nicht geregnet hat ?".
Der Stausee wurde 1959 gebaut, um einerseits die isarabwärts gelegenen Orte bis München vor Hochwasser zu schützen (Hochwasser-Rückhaltung ca. 80 000 000 m³ über Normalstau) und andrerseits eine Reserve zur Niedrigwasseraufbesserung zu ermöglichen (Volumen ca. 40 000 000 m³ unter Normalstau*).
*) Das reicht beispielsweise für 66 Tage lang 7 m³/s Zuschuß zu einem natürlichen Zufluss von beispielsweise ebenfalls 7 m³/s, um letztlich 20 m³/s in Bad Tölz zu erhalten.
Die Mindest-Restwasser-Abgabe wird so bemessen, daß in Bad Tölz vom April bis September 20 m³/s und vom Oktober bis März 10 m³/s sichergestellt werden.
Somit ist die abgegebene Wassermenge nicht direkt vom aktuellen Wetter oder gar Energiebedarf abhängig, sondern vom momentanen Seepegel und von der in nächster Zeit zu erwartenden Wetterlage im Einzugsgebiet.
In diesem Spannungsfeld wird die Wassermenge im See "bewirtschaftet". Das Stauziel ("Normalpegel") ist im Sommer 750 m und im Winter 752 m.
Bei bevorstehenden Trockenzeiten wird der Abfluss ggf. auch bei Niederschlag nicht erhöht, um Wasser zur Niedrigwasseraufbesserung zurückzuhalten.
Bei bevorstehendem starken Niederschlag wird der Stausee ggf. vorbeugend teilentleert, um Rückhalte-Stauraum freizumachen.
Strecke 19,0 km
Teilstrecken: Krün - 14,7 km - Vorderriß - 4,3 km - Geschiebesperre.
Das Wehr Krün leitet das Isarwasser mit max. 25 m³/s in den hier beginnenden Kanal zum Walchensee (... für das Walchensee-Kraftwerk; anschließend fließt das Wasser über Loisach und Loisach-Isar-Kanal bei Puppling zurück in die Isar.)
Der Isar bleiben als Mindest-Restwassermenge nur 4,8 m³/s von Mitte April - Anfang Oktober und 3 m³/s von Anfang Oktober bis Mitte April. (Der Übergang jeweils vollzieht sich wegen der Fische langsam)
Diese geringe Menge verteilt sich oft auf mehrere Rinnen und reicht für eine Fahrt meist nicht aus. Immer wieder wird bei Krün/Wallgau zum Hochwasserschutz ausgebaggert und dann versickert ein großer Teil des Wassers, bis sich eine neue Dichtschicht gebildet hat.
Kurz vor "Schröfeln" (km 241,4, halbe Strecke Wallgau - Vorderriß) kommt das Wasser wieder an die Oberfläche. Dort verläuft die Straße nahe am Flußbett und es gibt einen günstigen Parkplatz ("P4", Str-km 6,8, Fluß-km 241,4), wo die Wassermenge beurteilt werden kann. Evtl. erst hier einsetzen.
Der kurz vor Vorderiß einmündende Rißbach wird weit oberhalb zum Walchensee abgeleitet und ist meist trocken.
(Beurteilung mit Pegel Rißbachdüker. Bei Anfahrt bzw. beim Auto-Umsetzen anhalten, Durchfahrt besichtigen und Pegel ablesen)
• Ein Grenzwert für die Befahrbarkeit kann nicht angegeben werden. In manchen Jahren reichen 5 m³/s (2018-06: 35 cm) gerade noch aus, meist müssen es mindestens 6 m³/s (2018-06: 38 cm) oder sogar mehr sein. Notfalls erst bei "Schröfeln" (s.o.) einsetzen.
• Bei höheren Wassermengen ab 12 m³/s gilt besonders zwischen Wallgau und Vorderriß: Ausreichende Fahrkenntnisse sind erforderlich, um in den oft schnell fließenden engen Kurven und Engstellen rechtzeitig entsprechend der Strömungsverhälnisse und Hindernisse die geeignete Route zu erkennen oder anlanden zu können.
• Ab 20 m³/s sind Hochwasserverhältnisse. Im Hinblick auf die jederzeit zu erwartenden querliegenden Bäume in unübersichtlichen, engen und schnellfließenden Verhältnissen ist ein Befahren sehr gefährlich und nur für sehr erfahrene Kanuten möglich.
• Ab 30 m³/s (80 cm) ist die Geschiebesperre unbegehbar überronnen und das Aussetzen nur weit oberhalb mit sehr guten Ortskenntnissen möglich. Die Annäherung an die Sperre bzw. an deren Sog ist lebensgefährlich. Dazu kommt die Unabwägbarkeit der zusätzlichen Wassermenge vom Rißbach. Die Fahrt sollte dann auch von sehr geübten in Vorderriß beendet werden.
Befahrungsverbot vom 16. Oktober bis 31. Mai.
Der Pegel Landshut ist für Kanuten nur bedingt brauchbar.
Er enthält die große Menge des kurz vor Landshut zufließenden Wasser des Mittlere-Isar-Kanals. Ein Rückschluß per Kanal-Kapazität auf die demgegenüber geringe Wassermenge der Isar ist zu ungenau. Lediglich bei Hochwasser gibt der Pegel einen Hinweis auf die zu erwartende Wassermasse von der Kanaleinmündung bis Landshut.
Der Pegel Moosburg ist für Kanuten nur bedingt brauchbar.
Er meldet die Wassermenge kurz bevor der größte Teil des Wassers in den Mittlere-Isar-Kanal abgezweigt wird und ist allenfalls bei Hochwasser ein Anhaltspunkt.
Ab 75 m³/s am Pegel Moosburg ist die ungefähre Wassermenge ab Moosburg, (sofern der Kanal die max. Wassermenge aufnimmt)
= Pegel Moosburg - 70 m³/s (Kanal)
oder ersatzweise
= Pegel Freising + 5...10 m³/s (Zuflüsse) - 70 m³/s (Kanal).
Der Pegel München (km 146) ist für die Beurteilung der Strecke südlich Münchens nur bedingt brauchbar.
Er gibt zwar die Gesamtmenge des Abflusses an, aber für die entscheidenden Strecken "Wehr Icking - Wehr Baierbrunn" und "Wehr Baierbrunn - Mü-Thalkirchen" müßte man die genauen Ableitungsmengen in die Kanäle kennen.
Allenfalls bei Hochwasser dient er der Einschätzung der Wassermenge.
Der tatsächliche Zustand ist am ehesten mit der Webcam "Isar in München Thalkirchen" der Firma Prolog-PR zu erkennen.
Bis Ende 2023 nicht in Betrieb.